Dienstag, 2. September 2014

Buchrezension: Ada oder das Verlangen von Vladimir Nabokov

Guten Morgen meine Lieben,
Nach langer zeit habe ich endlich mein 2. Buch von dem unglaublichen Vladimir Nabokov fertig gelesen.
Nach "Lolita" war ich so begeistert von seinem Schreibstil und seiner Sprache das ich sofort nach einem weiteren Buch von ihm gesucht habe.
Meine Wahl fiel auf "Ada oder das Verlangen" weil es mich von der Geschichte her am meisten interessierte.
Genau wie "Lolita" ist "Ada" sicher nichts für ungeduldige Leser.
Über 700 Seiten, schwere Sprache, langatmige Sätze und viele Fremdwörter aus dem Russischen (dafür weniger Französisch) erschweren einem das lesen und es kostet zeit ein Kapitel zu lesen und auch wirklich verstanden zu haben.
Trotz deren Schwere sind die Bücher von Nabokov für mich unvergessliche und wunderschön zu lesen (zwar schwer aber auch wunderschön).
Aus meiner Sicht ist Nabokov einer der besten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und im folgenden werde ich euch zeigen was der Zauber von Ada ausmacht.



Erster Satz:
"Alle glücklichen Familien unterscheiden sicher mehr oder weniger, alle unglücklichen ähneln sich mehr oder weniger" sagt ein großer Dichter am Anfang eines berühmten Romans (Anna Arkadievitch Karenina)

Vladimir Nabokov 1899 - 1977
 Klappentext:
 "Eine Liebesgeschichte, ein erotisches Meisterwerk, eine philosophische Erkundung des Wesens der Zeit ... Ein großer Roman des wohl brillantesten Schriftstellers der Gegenwart. Wie Shakespeares "Sturm" ist "Ada" der Gipfel eines literarischen Lebenswerkes. Freude und Heiterkeit behaupten sich im Angesicht der Dunkelheit. "Ada" ist ein großes Kunstwerk, strahlend und hinreißend, ein Buch voll von der Kraft der Liebe und der Phantasie." (New York Times Book Review)

Inhalt:
Der 14 Jährige Van verbringt seinen Sommer 1884 auf dem Landsitz "Ardis Hall" bei seiner Tante.
Dort lernt er seine vermeintliche Cousine Ada kennen und lieben.
Noch im selben Sommer finden sie auf dem Dachboden von Ardis Hall hinweise darauf das Vans Vater Damon und Adas Mutter Marina eine langjährige Affäre hatten und sie somit wahrscheinlich Halbgeschwister wenn nicht sogar vollwertige Geschwister sind.
Da Van und Ada zu diesem Zeitpunkt bereits eine Sexuelle Liebesbeziehung führen lassen sich die zwei "Kinder" von ihrer Entdeckung nicht stören und verbringen den Sommer in vollen Zügen ihrer jungen Liebe.
Im laufe des Buches trennen die beiden meist Jahre in denen sie sich nicht sehen doch ihre Liebe füreinander endet nie...

Meine Meinung: 
Nachdem ich mich durch die ersten 4 Kapitel (Die bei vielen als schwer zu verstehen gelten) gequält hatte konnte ich mich perfekt in die Geschichte einlesen und hatte nur noch wenige Verständnisprobleme.
Auch wenn ich ein wenig länger brauchte um Van und Adas wirklichen Verwandtschaftsgrad heraus zu finden war ich von Anfang an begeistert und trotzdem auch leicht geschockt (in Betracht auf das Alter) von der leidenschaftlichen Beziehung der beiden Geschwister.
Wie bereits erwähnt hat mich das Buch viel Lesezeit gekostet aber es war jeden Satz wert.
Die abstrakte detaillierte Beschreibung jedes noch so kleinem geschehen Vans erstem Sommers auf Ardis Hall und wiederum die großen Jahressprünge die mit nur eins bis zwei Sätzen abgetan werden (meist die Zeiten der Trennung) macht den Charakter des Buches aus.
Das Buch legt einem nicht alles vor die Füße sondern man muss nachdenken um das geschehen zu verstehen und der Handlung zu folgen und das finde ich nicht nur an diesem sondern auch an anderen Büchern von Nabokov wirklich toll.
Ich könnte mich nicht entscheiden ob mir "Lolita" oder Ada besser gefallen hat für mich ist Nabokov einfach ein unglaublicher Autor und seine Bücher werde ich sicher nicht so schnell vergessen.

XOXO

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